Haftpflichtversicherung
Ein unbeabsichtigter Moment, der große Kosten verursachen kann: Sei gegen die unvorhersehbaren Momente des Lebens gewappnet. Mit der privaten Haftpflichtversicherung schützt du dich vor finanziellen Risiken.
Die Haftpflichtversicherung: Schutz vor unvorhergesehenen Kostenfallen
Manchmal passieren schnell unvorhergesehene Situationen, die zu Schäden führen können. Zum Beispiel, wenn dein Kind Fußball im Garten spielt und den Ball aus Versehen in das Fenster des Nachbarn schießt. Oder wenn du bei Rot über die Straße rennst, um den Bus zu erwischen, und dabei ein Auto zum Bremsen zwingst, was einen Auffahrunfall verursacht. In solchen Fällen musst du für die entstandenen Schäden haften. Im schlimmsten Fall könnten diese Kosten dich finanziell ruinieren, es sei denn, du hast eine Privathaftpflichtversicherung, die dafür aufkommt. Wir geben dir Tipps, wie du eine gute Versicherung findest und warum es sich lohnen kann, hin und wieder den Vertrag zu wechseln.
Was deckt die private Haftpflichtversicherung ab?
Es wird empfohlen, dass jeder eine Privathaftpflichtversicherung abschließen sollte, da niemand Unfälle vorhersehen kann. Diese Versicherung übernimmt die Kosten, wenn man aus Versehen etwas beschädigt oder jemanden verletzt und schützt einen somit vor finanziellen Schäden. Interessanterweise hatten laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2018 nur knapp 83 Prozent der deutschen Haushalte eine solche Versicherung.
In einer Privathaftpflichtversicherung sind Personen-, Sach- und Vermögensschäden abgedeckt. Die meisten Sachschäden verursachen nur Kosten von einigen Tausend Euro. Allerdings kann es sehr teuer werden, wenn Menschen verletzt werden.
Eine Situation: Wenn du die Ursache dafür bist, dass eine Radfahrerin stürzt, hat dies schwerwiegende Konsequenzen. Sie muss ins Krankenhaus und anschließend mehrere Wochen in die Reha. In diesem Fall musst du nicht nur Schmerzensgeld und die Behandlungskosten übernehmen, sondern auch den Verdienstausfall der Radfahrerin. Das bedeutet, du musst für den finanziellen Schaden aufkommen, den sie erleidet, weil sie nicht arbeiten kann. Sollte die Radfahrerin durch dein Verschulden sterben, können die Forderungen der Hinterbliebenen in die Millionen gehen. Du bist verantwortlich für den entstandenen Schaden und musst dafür gerade stehen, bis zu dem Betrag, der als persönliche Pfändungsgrenze festgelegt ist.
Die private Haftpflichtversicherung übernimmt keine Kosten für:
- Schäden durch KFZ
- Schäden am eigenen Körper
- Schäden, die durch Tiere verursacht wurden
- Schäden, die durch eine strafbare Handlung verursacht wurden
Was muss man bei einer Privathaftpflichtversicherung beachten?
Es gibt einige wenige, aber dennoch entscheidende Unterschiede zwischen Tarifen auf dem Markt. Hier sind die wichtigsten Punkte, auf die du bei einem Vergleich der Privathaftpflichtversicherungen achten solltest:
Die erforderliche Deckungssumme sollte ausreichend hoch sein.
Die wichtigste Regel bei der Privathaftpflichtversicherung ist es, eine hohe Versicherungssumme zu wählen. Auch wenn eine höhere Deckungssumme ein wenig mehr kostet, lohnt es sich besonders bei teuren Personenschäden. Da die gesetzliche Haftung unbegrenzt ist, sollte der Versicherungsvertrag eine sehr hohe Deckung bieten, da du den Rest sonst aus deinem eigenen Vermögen zahlen müsstest.
Du bist mit einer Deckungssumme von 50 Millionen Euro sehr umfassend versichert. Es ist wichtig, dass für jede geschädigte Person mindestens 10 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Diese Bedingungen gelten für alle von uns empfohlenen Versicherungstarife.
Die Zusicherung der Best-Leistungsgarantie erweitert den Schutz
Mit einer Best-Leistungsgarantie sichert dir der Versicherer zu, dass er sich im Falle eines Schadens genauso verhalten wird wie der beste Versicherer auf dem deutschen Markt. Dies wird besonders wichtig, wenn du einen Schaden verursachst, dein Versicherer jedoch argumentiert, dass dieser Bereich nicht abgedeckt ist oder die Entschädigungsgrenze nicht ausreicht.
Wenn du nachweisen kannst, dass eine andere Versicherung in diesem Fall zahlt, gelten die Leistungen dieser Versicherung auch für deinen Vertrag. Die Best-Leistungsgarantie sorgt dafür, dass der Versicherungsschutz auf das höchste in Deutschland verfügbare Niveau angehoben wird.
Ein Tarif, der eine umfassende Best-Leistungsgarantie beinhaltet, ist grundsätzlich besser als ein Tarif, der alle möglichen Leistungen auflistet, aber auf eine Best-Leistungsgarantie verzichtet oder diese einschränkt.
Die Best-Leistungsgarantie ist an gewisse Einschränkungen gebunden. Sie gilt ausschließlich für deutsche Versicherungsunternehmen und bezieht sich nur auf Leistungen, die sich auf den gleichen Tarif beziehen. Dies bedeutet, dass falls du einen Basisschutz hast, du keinen Anspruch auf den exklusiven Tarif eines anderen Versicherers hast. Die Best-Leistungsgarantie dient lediglich dazu, Lücken zu schließen, die ein anderer Versicherer in Bezug auf ein vergleichbares Tarifangebot in der Privathaftpflichtversicherung hat.
Gute Versicherung gewährleistet Schutz vor Forderungsausfall durch Schädigung durch andere
Die Deckung bei Forderungsausfall ist genauso wichtig wie eine hohe Versicherungssumme. Es handelt sich um eine Art umgekehrte Haftpflichtversicherung. Wenn du einen Schaden erleidest, für den der Verursacher keine finanzielle Verantwortung übernehmen kann, übernimmt deine eigene Versicherung die Kosten. Es sollte jedoch beachtet werden, dass manche Versicherer dies erst ab einer Schadenssumme von 2.500 Euro tun.
Wenn du einen Vergleich für deine Haftpflichtversicherung machst, solltest du besonders auf diese Klausel achten. Es gibt 15 Prozent der Haushalte in Deutschland, die nicht über eine Haftpflichtversicherung verfügen, deshalb ist es wichtig, diese Versicherungslücke zu schließen.
Manche Versicherungstarife verlangen, dass man ein rechtskräftiges Urteil gegen den Schädiger vorweisen kann. Anderen Anbieter reichen es schon aus, wenn man nachweisen kann, dass man sich bemüht hat, sein Geld zurückzufordern. Es kann sich lohnen, je nach Schadenshöhe, rechtlich gegen den Schädiger vorzugehen, um so den entstandenen Schaden erstattet zu bekommen. Unsere drei Empfehlungen bieten außerdem Schutz vor Forderungsausfällen.
Familien sollten einen einzigen Haftpflichtversicherungsvertrag abschließen
Wenn du verheiratet bist oder in einer Lebenspartnerschaft lebst, benötigst du nur eine Haftpflichtversicherung für deinen Haushalt. Kinder sind automatisch über ihre Eltern in einer Familienversicherung mitversichert, bis sie ihre erste Berufsausbildung abgeschlossen haben. Kinder unter sieben Jahren sind nur mitversichert, wenn die Versicherungsklausel "deliktunfähige Personen" im Tarif enthalten ist.
Es ist wichtig, dass Paare, die nicht verheiratet sind, sicherstellen, dass die andere Person, die in ihrem Vertrag mitversichert ist, namentlich genannt ist.
Formuliere eine Höhe der Eigenbeteiligung
Wenn du eine Selbstbeteiligung bei deiner Versicherung vereinbarst, kannst du deine Versicherungsbeiträge senken. Es ist empfehlenswert, eine Selbstbeteiligung von etwa 150 Euro pro Jahr festzulegen. Wenn du keine Selbstbeteiligung hast, kannst du auch kleinere Schäden bei deiner Versicherung melden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Versicherung dich kündigt, sobald der Schaden beglichen ist. Nach einem Versicherungsfall hat der Versicherer das Recht zur Sonderkündigung.
Manchmal sind Schlüsselverlust und Schäden durch den Austausch von Daten von Bedeutung
Die Klausel zur Absicherung von Schlüsselverlust ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber sie bietet eine finanzielle Ersparnis, falls man den Schlüssel zur Mietwohnung oder zum Büro verliert und eine Schließanlage vorhanden ist. Besonders problematisch wird es, wenn der Schlüssel zusammen mit persönlichen Unterlagen wie einem Ausweis verloren geht und somit eine Verbindung zu der entsprechenden Adresse herstellbar ist. In einem solchen Fall müsste die gesamte Schließanlage im Gebäude ausgetauscht werden. Die Kosten dafür werden jedoch von einer Schlüsselversicherung übernommen.
In den letzten Jahren haben die Schäden durch die Nutzung des Internets und Internetkriminalität stetig zugenommen. Daher kann es sinnvoll sein, eine Cyberversicherung für Selbstständige und Unternehmen abzuschließen. Für Privatpersonen ist eine solche Versicherung jedoch nicht notwendig. Schäden im Zusammenhang mit der Übertragung elektronischer Daten sind in der privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt. Diese Leistung wurde 2014 in die Musterbedingungen für private Haftpflichtversicherungen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) aufgenommen und ist somit in allen Tarifen enthalten, die sich auf diese Musterbedingungen beziehen. Dies umfasst beispielsweise Versand oder Öffnung einer E-Mail, die Schadsoftware enthält und dadurch Schäden auf den Computern anderer verursacht.
Falls du im Internet Opfer von kriminellen Aktivitäten wirst und Schäden erleidest, könnte entweder deine Hausratversicherung oder die Haftpflichtversicherung des Täters für den Schaden zuständig sein.
Wann solltest du deine Privathaftpflichtversicherung wechseln?
In den letzten Jahren haben sich die Tarife für Versicherungen stark verbessert. Die Anbieter haben ihre Versicherungssummen erhöht und neue Leistungen hinzugefügt. Im Gegensatz zu früher zahlen viele Versicherungen jetzt auch für Schäden, die durch Computerviren oder kleine Kinder verursacht wurden. Zusätzlich sind Gefälligkeitsschäden jetzt fester Bestandteil der Tarife.
Wenn du einen Vertrag hast, der schon mehrere Jahre alt ist, kann es sich oft lohnen, in einen neuen Tarif zu wechseln, der aktueller ist. Um den Vertrag zu wechseln, musst du ihn drei Monate vor Ablauf kündigen. Anschließend hast du genügend Zeit, um eine neue Haftpflichtversicherung zu finden, die leistungsstark und günstig ist.
In den letzten Jahren sind auch Drohnen immer beliebter geworden. Wenn man eine Drohne privat nutzt, sollte man bei seiner Privathaftpflichtversicherung nachfragen, ob die Drohne automatisch mitversichert ist. Es ist ratsam, sich die schriftliche Bestätigung dafür aufzubewahren. Falls die Drohne nicht abgedeckt ist, sollte man seine Versicherung entsprechend erweitern oder nach einem neuen Vertrag suchen, der besser passt. Nutzt man die Drohne gewerblich, ist es notwendig, eine gesonderte Drohnen-Haftpflichtversicherung abzuschließen.
Auch wenn dein Versicherungsvertrag erst seit einem Jahr läuft, kann es sinnvoll sein, zu wechseln. Jedes Jahr, normalerweise zur Mitte des Jahres hin, werden die Risiken des vergangenen Jahres bewertet. Wenn sich diese verändert haben, können Versicherungen ihre Beiträge entsprechend anpassen. Dies steht auch in den Vertragsbedingungen. Deshalb kommt es manchmal vor, dass Versicherungen die Beiträge um einen bestimmten Prozentsatz erhöhen. Das passiert besonders oft, wenn sehr günstige Beiträge genutzt wurden, um Neukunden zu gewinnen.
Wenn deine Versicherung den Preis erhöht, ohne dass sich die Leistungen verbessern, hast du das Recht, deinen Vertrag ohne Einhaltung der üblichen Kündigungsfrist zu kündigen. Allerdings solltest du darauf achten, vorher einen neuen Versicherungsanbieter zu finden, um sicherzustellen, dass es keine Lücke im Versicherungsschutz gibt.
In welchen Situationen ist ein spezieller Vertrag erforderlich?
Selbst wenn du einen Tarif mit guten Konditionen ausgewählt hast, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass alle Risiken abgedeckt sind. Es gibt bestimmte Bereiche, für die du eine gesonderte Haftpflichtversicherung abschließen musst.
Haftpflichtversicherung für Tierbesitzer
In sechs Bundesländern besteht eine gesetzliche Pflicht zur Absicherung von Hunden durch eine spezielle Haftpflichtversicherung. Es ist daher ratsam, sich zu informieren, ob diese Vorschrift auch in deiner Region gilt. Für Pferdehalter empfehlen wir den Abschluss einer separat erforderlichen Pferdehaftpflichtversicherung.
Sicherheit gewährleistet auf Baustellen
Als Bauherr trägst du die Verantwortung für alle Vorkommnisse auf der Baustelle. Sollten während der Bauarbeiten Personen verletzt oder Gegenstände beschädigt werden, kommt die Bauherrenhaftpflichtversicherung zum Einsatz.
Was ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung?
Wenn du ein Mietshaus besitzt oder in einer Wohneigentumsgemeinschaft lebst, solltest du unbedingt eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung haben. Diese Versicherung greift, wenn du deine Pflicht zur Verkehrssicherung verletzt hast. Wenn zum Beispiel im Winter ein Fußgänger auf dem vereisten Gehweg ausrutscht und sich ein Bein bricht, weil du nicht gestreut hast, übernimmt die Grundbesitzerhaftpflicht die Kosten für den entstandenen Schaden. Wenn du jedoch ein Einfamilienhaus besitzt und selbst darin wohnst, ist in solchen Fällen eine normale Privathaftpflichtversicherung ausreichend.