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Bausparvertrag

Ein kleiner Schritt heute, ein großes Zuhause morgen. Mit dem Bausparvertrag legst du den Grundstein für deine Immobilienträume. Sicher, geplant und zielorientiert. Ist Ihr Traum vom Eigenheim schon in Arbeit?

Bausparvertrag: Wann lohnt er sich wirklich?

In Deutschland gibt es viele Menschen, die einen Bausparvertrag haben. Im Jahr 2020 waren es etwas mehr als 25 Millionen Verträge. Allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass sich diese Verträge immer auszahlen. Es gibt bestimmte Situationen, in denen ein Bausparvertrag eine vernünftige Lösung darstellt. In anderen Fällen könnten jedoch andere Verträge eine bessere Verzinsung oder günstigere und flexiblere Konditionen bieten.

Es gibt bedeutende Unterschiede in den Tarifen, die von verschiedenen Bausparkassen angeboten werden. Deshalb ist es ratsam, Bausparverträge verschiedener Anbieter zu vergleichen.

Eine Erklärung des Bausparvertrags

Die Idee des Bausparens ist sehr einfach und clever. Dabei zahlen alle Sparern in einen gemeinsamen Fonds ein. Sobald genug Geld angesammelt ist, gibt die Bausparkasse den ersten Bausparern dieses Geld als Kredit aus. Da jedoch alle Sparer weiterhin fleißig einzahlen, können nach und nach alle ihr eigenes Bauvorhaben realisieren. Dies geschieht sogar schneller, als wenn jeder nur für sich alleine sparen würde.

In der heutigen Zeit wird ein komplexes System verwendet, bei dem die Bausparkassen genau einschätzen können, welche Verträge ausgezahlt werden und wie viel neues Geld wieder eingenommen wird.

Um dieses System zum Funktionieren zu bringen, werden zwei Verträge miteinander kombiniert - ein Sparplan und ein Immobiliendarlehen. Während der Sparphase ist der Zinssatz normalerweise niedriger als der marktübliche. Es gibt zwar Kosten für den Abschluss und die Verwaltung des Bauspardarlehens, jedoch sind die Zinsen in der Regel günstiger als die Hypothekenzinsen, die die Banken zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses anbieten.

Zu Beginn eines Bausparvertrags wird die Bausparsumme festgelegt. Dieser Betrag entspricht dem Geldbetrag, den der Sparer in seine Immobilie investieren möchte. Nach den Informationen des Verbands der privaten Bausparkassen betrug die durchschnittliche Bausparsumme bei neuen Verträgen im Jahr 2020 56.000 Euro. Das heißt, dass der Bausparvertrag nur einen Teil der Gesamtfinanzierung beim Kauf oder Bau einer durchschnittlichen Immobilie abdeckt.

Was sind die Schritte bei einem Bausparvertrag?

Zu Beginn des Bausparvertrags muss der Kunde einen gewissen Prozentsatz der insgesamt zu erbringenden Summe einzahlen, normalerweise zwischen 30 und 50 Prozent. Nach einer bestimmten Zeit, zum Beispiel sieben oder zehn Jahren, wird der Vertrag "zuteilungsreif". Das bedeutet, dass der Sparer das Darlehen für die Baufinanzierung nutzen kann. Dieses Geld darf dann gemäß dem Bausparkassengesetz (§ 1 Abs. 3 BauSparkG) für wohnwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden.

Nachdem der Bausparkredit aufgenommen wurde, erfolgt die Rückzahlung über einen bestimmten Zeitraum. In den meisten Fällen ermöglicht der Vertrag dem Bausparkunden die Wahl des Rückzahlungszeitraums. Es gilt dabei die Regel: Je schneller die Rückzahlung erfolgt, desto niedriger ist in der Regel der Zinssatz für den Kredit. Mit anderen Worten, der beworbene Zinssatz gilt normalerweise nur bei einer sehr zügigen Rückzahlung.

Wenn ein Bausparer einen Vertrag zugewiesen bekommt, steht es ihm frei, sich nicht unbedingt für das Darlehen zu entscheiden. Stattdessen kann er einfach die Auszahlung seines Bausparguthabens beantragen und somit den Vertrag beenden.

Es gibt eine alternative Option beim Bausparen: Nachdem die Zuteilung erfolgt ist, kann der Bausparer einfach weiterhin Geld sparen. Dadurch wird das mögliche Baudarlehen im Laufe der Zeit zwar immer geringer, jedoch wird das Guthaben weiterhin verzinst. Besonders für Bausparer mit gut verzinsten Altverträgen ist dies eine interessante Möglichkeit. Allerdings hat die Bausparkasse nach zehn Jahren nach der Zuteilung das Recht zur Kündigung.

Welche Ausgaben fallen bei einem Bausparvertrag an?

Wenn du einen Bausparvertrag abschließt, musst du mit Kosten rechnen. Diese beinhalten normalerweise eine Abschlussgebühr sowie Gebühren für die Kontoführung. Die Abschlussgebühren belaufen sich in der Regel auf 1 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. Das bedeutet, dass bei einer Bausparsumme von 50.000 Euro mindestens 500 Euro fällig werden. Zusätzlich zahlst du oft jährliche Kosten für die Kontoführung, die bis zu 24 Euro pro Jahr betragen können.

Eine Übersicht über verschiedene Arten von Bauspartarifen.

In der Regel wird der Bausparvertrag als eine Art Vertrag für verschiedene Lebenssituationen angepriesen. Er eignet sich sowohl für Personen, die Geld sparen möchten, als auch für diejenigen, die zukünftige Finanzierungen planen oder noch unschlüssig sind. Deshalb bieten Bausparkassen normalerweise zwei bis drei verschiedene Tarife oder Tarifgruppen an. Zusätzlich gibt es noch staatlich zertifizierte Riester-Bausparverträge.

Die Bausparkassen können heutzutage nicht mehr damit werben, dass man durch das Sparen bei ihnen Geld verdient. Bei den meisten Bausparverträgen wird während der Sparphase nur noch eine sehr geringe Verzinsung gewährt, beispielsweise 0,01 Prozent pro Jahr. Das bedeutet, dass man nur 10 Cent pro Jahr für ein Guthaben von 1.000 Euro erhält. Früher waren die Zinssätze viel höher, manche Bausparkassen zahlten sogar 2,0 Prozent oder mehr im Jahr. Seit einigen Jahren versuchen die Bausparkassen verschiedene Taktiken, um diese Verträge zu kündigen. Aus diesem Grund haben wir einen eigenen Ratgeber zum Thema Kündigung alter Bausparverträge erstellt.

Der Fokus der Werbung liegt derzeit hauptsächlich auf den günstigen Zinsen für Bauspardarlehen und der staatlichen Förderung. Es stellt sich die Frage, wie viel davon zu halten ist.

Bei einem Baukredit ist es ratsam, den Zinssatz bis zur letzten Rate festzulegen, insbesondere wenn man mit steigenden Zinsen rechnet. Eine Möglichkeit hierfür ist die Bausparsofortfinanzierung, auch bekannt als Kombidarlehen oder Konstantdarlehen. Dabei wird ein Bausparvertrag mit einem zusätzlichen Darlehen kombiniert. Diese Form der Finanzierung dient als Alternative zur Baufinanzierung über eine Bank und wird eingesetzt, wenn der Kreditnehmer sofort finanzieren möchte.

Warum ist die Förderung ein Anreiz für das Bausparen?

Bei neuen Bausparverträgen erhält man so gut wie keine Zinsen mehr. Die Bausparkassen geben noch immer einen Zinssatz für das Guthaben an, der jedoch oft nur bei symbolischen 0,01 Prozent liegt. Damit liegen die Zinssätze deutlich unter den besten Angeboten für Tagesgeldkonten. Zusätzlich kommen noch Abschlusskosten von mindestens 1 Prozent der Bausparsumme hinzu. Das bedeutet zum Beispiel, dass man für einen Bausparvertrag mit einer Bausparsumme von 40.000 Euro mindestens 400 Euro zahlen muss. Der einzige Vorteil des Bausparvertrags ist, dass Bausparer später ein Bauspardarlehen zu einem garantierten Zinssatz erhalten können, um die niedrigen Zinsen in der Sparphase auszugleichen.

Wenn man in Tagesgeld investiert und später einen Baukredit benötigt, muss man ein Angebot zu den aktuellen Zinsen anfordern. Die Zinsen können entweder genauso niedrig wie jetzt oder deutlich höher sein. Ob es sich letztendlich lohnt, einen Bausparvertrag abzuschließen, hängt also von der Entwicklung der Hypothekenzinsen ab. Dies wird durch eine Berechnung am Ende des Ratgebers verdeutlicht.

Bausparförderung als Alternative zu attraktiven Zinssätzen

In der Welt der Bausparverträge, in denen keine Zinsen anfallen, fungiert die staatliche Förderung als eine Art Ersatz für Zinsen. Allerdings ist zu beachten, dass sich die Vor- und Nachteile für den Verbraucher verschieben, wenn der Staat durch Steuern oder Zuschüsse in die privaten Finanzen eingreift. Beim Bausparvertrag gibt es vier Arten der staatlichen Förderung: die Arbeitnehmersparzulage, die Wohnungsbauprämie, vermögenswirksame Leistungen und die Riester-Förderung. Der bekannteste Typ eines Riester-Bausparvertrags ist der Wohn-Riester.

Ein Bausparvertrag kann in vielen Situationen eine einfache und sichere Lösung sein. Ob er jedoch auch die beste Lösung ist, hängt davon ab, wofür der Vertrag genutzt werden soll.

Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Bausparkasse dir einen kostengünstigen Bausparvertrag anbietet. Ein Bausparvertrag gilt als günstig, wenn du die Bausparsumme niedrig hältst.

Wenn man die Arbeitnehmersparzulage, die Wohnungsbauprämie oder vermögenswirksame Leistungen in Anspruch nehmen möchte, genügt in der Regel eine Bausparsumme von 10.000 oder 12.000 Euro. Es ist nicht empfehlenswert, mehr als 20.000 Euro anzusparen. Die Bausparsumme sollte so gewählt werden, dass der Vertrag innerhalb von sieben bis zehn Jahren ausbezahlt wird, basierend auf dem monatlichen Sparbetrag.

Wie man den richtigen Bausparvertrag auswählt

Die Bausparkassen haben unterschiedliche Tarife, die teilweise stark voneinander abweichen. Es ist wichtig, nicht nur auf den Zinssatz für das Darlehen zu achten, sondern auch auf die Verzinsung des Guthabens. Zusätzlich gibt es noch weitere wichtige Informationen, die berücksichtigt werden sollten.

Auch wenn man alle verfügbaren Daten hat, ist es schwierig, die verschiedenen Angebote der Bausparkassen miteinander zu vergleichen. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Zinssätze für Darlehen in Kombination mit den erwarteten Zeitrahmen für die Ansparung und Tilgung unterschiedlich sind. Manchmal kann ein Angebot mit einem höheren Darlehenszins die bessere Wahl sein, wenn zum Beispiel die Wartezeit auf die Zuteilung des Darlehens kürzer ist als bei anderen Varianten. Deshalb empfehlen wir generell, Bausparverträge zu vergleichen: Fordere für eine bestimmte Bausparsumme Angebote von verschiedenen Anbietern an.

In einigen wichtigen Situationen konnten wir die Vorteile berechnen und geben daher nur eine begrenzte Empfehlung ab: für Sparverträge für Jugendliche, zur späteren Finanzierung einer Modernisierung und zur Nutzung der Riester-Förderung.

Die Wohnungsbauprämie steigert die Rendite

Staatliche Förderungen können die Rendite von Bausparverträgen verbessern. Ein Beispiel dafür ist die Wohnungsbauprämie, die man direkt bei der Bausparkasse beantragen kann. Wenn man die Voraussetzungen erfüllt - insbesondere die Einkommensgrenzen und ein Mindestalter von 16 Jahren - erhält man seit 2021 von der Finanzverwaltung maximal 70 Euro Zuschuss (für Einzelpersonen). Für Ehepaare und eingetragene Lebenspartner verdoppelt sich dieser Betrag auf 140 Euro.

Ab dem Jahr 2021 müssen Singles ihre Beiträge zur Maximalförderung auf 700 Euro pro Jahr erhöhen, während Ehepaare 1.400 Euro einzahlen müssen. Vorher waren es 512 oder 1.024 Euro. Durch diese zusätzlichen Beiträge wird die Gesamtverzinsung des Vertrags auf ein angemessenes Niveau erhöht.

Ein Bausparvertrag als Sparoption für junge Menschen.

Ältere Menschen haben normalerweise keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung beim Bausparen. Jugendliche hingegen haben das Privileg, dass sie zwischen 16 und 25 Jahren alt sind und die Wohnungsbauprämie erhalten können, ohne das Geld für wohnwirtschaftliche Zwecke nutzen zu müssen. Sie können also einen Bausparvertrag abschließen, bei dem es ausschließlich um das Sparen geht, und vom Staat finanzielle Förderung erhalten.

Bei einigen Bausparkassen können junge Menschen zur Wohnungsbauprämie zusätzliche Bonuszahlungen erhalten. Dadurch wird die Gesamtverzinsung des Vertrags auf ein akzeptables Niveau erhöht. Während ein gewöhnlicher Bausparvertrag für die meisten Menschen keine gute Lösung mehr ist, können Jugendliche ab 16 Jahren mit einem speziellen Bausparvertrag für junge Leute eine akzeptable Rendite erzielen und das Geld frei verwenden. Ansonsten bieten Tages- und Festgeldkonten, die gut verzinst sind, deutlich höhere Renditen.

Finanzierungsmöglichkeit für Hausmodernisierungen mit einem Bausparvertrag

Für kleinere Finanzierungsbedürfnisse unter 50.000 Euro ist es oft schwierig, einen Immobilienkredit von einer Bank zu erhalten. Daher ist es in solchen Fällen meist einfacher, einen Bausparvertrag abzuschließen. Denn viele Banken bieten entweder gar keine Finanzierung für einen solch geringen Betrag an oder nur zu ungünstigen Konditionen.

Bausparkassen sind spezialisiert auf die Vergabe von Darlehen, z.B. für den Bau oder die Renovierung von Immobilien. Im Gegensatz zu herkömmlichen Banken können Bausparkassen auch Darlehen unter 30.000 Euro ohne die Sicherheit einer Grundschuld vergeben. Ein Bausparvertrag kann helfen, eine Finanzierung für geplante Modernisierungsmaßnahmen vorzubereiten. Kosten und Zeitpunkt der Modernisierung können gut eingeschätzt werden, sodass die Bausparsumme und die Spardauer genau festgelegt werden können.

Wenn du eine Modernisierung durchführen möchtest und dafür eine mittlere Finanzierungssumme in Höhe von 15.000 bis 50.000 Euro benötigst, solltest du die Angebote der Bausparkassen genauer betrachten. Dies ist besonders sinnvoll, wenn du die Voraussetzungen für staatliche Förderungen erfüllst und davon ausgehst, dass die Zinsen in den nächsten Jahren wieder steigen werden.

Die Vorteile der Riester-Förderung durch einen Bausparvertrag in Anspruch nehmen.

Wer sich dafür entscheidet, von der Riester-Förderung zu profitieren, hat die Möglichkeit, aus verschiedenen Vertragsarten zu wählen. Es gibt beispielsweise die Riester-Rentenversicherung, den Riester-Fondssparplan, den Banksparplan oder den Bausparvertrag für Wohn-Riester. Wenn man in Zukunft einen Kauf, Bau oder eine Modernisierung plant und daher grundsätzlich für einen Bausparvertrag in Frage kommt, kann ein Riestervertrag eine gute Lösung sein.

In welchen Situationen ist es ratsam, die Bausparkasse zur Finanzierung zu nutzen?

Wenn du dich dafür entscheidest, eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen, ist es ratsam, nicht nur mit Bausparkassen, sondern auch mit Banken zu sprechen. Das gilt auch dann, wenn du bereits einen Bausparvertrag bei einer Bausparkasse abgeschlossen hast.

Besonders bei der ersten Finanzierung ist der Bausparvertrag und das Bauspardarlehen in der Regel viel geringer als die gesamte Finanzierung. Das liegt daran, dass Bausparverträge normalerweise nur eine Summe von etwa 56.000 Euro beinhalten. Wenn man jedoch 300.000 Euro benötigt, müssen weitere 244.000 Euro finanziert werden - entweder über die Bausparkasse oder über eine Bank.

Wenn du einen Teil oder den gesamten Betrag für ein Bauvorhaben noch nicht gedeckt hast, kann es günstiger sein, einen Baukredit von einer Bank zu nutzen, anstatt sich mit den komplizierten Modellen der Bausparkassen zu befassen. Besonders wenn du eine größere Summe benötigst, ist es ratsam, sich an einen Kreditvermittler oder eine Bank zu wenden. Wir empfehlen die Zusammenarbeit mit einem der folgenden unabhängigen Anbieter, die bundesweit hauptsächlich Baufinanzierungen vermitteln.

Sind Bausparverträge wirklich sicher?

Im Allgemeinen sind Einlagen bei Bausparkassen ähnlich sicher wie Sparkonten bei Banken für Tagesgeld und Festgeld. Das Guthaben ist gesetzlich bis zu einer Höhe von 100.000 Euro abgesichert. Die privaten Bausparkassen sind Mitglieder der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB). Die Schwäbisch Hall ist eine Bausparkasse, die zur Einlagensicherung der Volks- und Raiffeisenbanken gehört. Die Landesbausparkassen (LBS) sind Teil des Haftungsverbundes des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der Einlagen in unbegrenzter Höhe absichert.

Was sind wichtige Informationen, die du über den Bausparvertrag haben solltest?

Wenn man zum ersten Mal einen Bausparvertrag in Betracht zieht, stößt man auf eine Vielzahl von Fachbegriffen, die erklärt werden müssen. Wir haben die wichtigsten Begriffe eines Bausparvertrags für Sie zusammengefasst.

Bausparen basiert auf einer gemeinschaftlichen Idee. Diejenigen, die ein Bauspardarlehen möchten, schließen sich einer Bauspargemeinschaft an. Diese besteht aus denjenigen, die Geld in ihre Verträge einzahlen, und denjenigen, die das eingezahlte Geld als Darlehen in Anspruch nehmen. Dies kann zu einem Problem führen: Wenn es nicht genügend Einzahler gibt, können nicht allen Darlehensnehmern die entsprechenden Kredite gewährt werden.

Die Bausparsumme ist der entscheidende Betrag, der in einem Bausparvertrag festgelegt wird. Sie gibt an, über welchen Betrag der Vertrag abgeschlossen wird. Die Bausparsumme setzt sich aus dem bereits angesparten Guthaben und dem später aufgenommenen Darlehen nach einigen Jahren zusammen. Wenn du vorhast, eine Immobilie zu finanzieren, kannst du die Höhe der Bausparsumme in deine Finanzplanung einbeziehen.

Die Bewertungszahl ist eine Kennzahl, die darüber Auskunft gibt, wann einem Kreditnehmer ein Darlehen gewährt werden kann. Wenn die Bewertungszahl des Kreditnehmers die von der Bausparkasse festgelegte Zielbewertungszahl überschreitet, kann er das Darlehen in Anspruch nehmen. Die Bewertungszahl steigt während der Ansparphase kontinuierlich an - zu Beginn noch recht langsam, später jedoch schneller. Je mehr Geld der Kreditnehmer eingezahlt hat und je niedriger die Höhe und kürzer die Laufzeit des vereinbarten Darlehens sind, desto höher ist die Bewertungszahl.

Ein Bausparvertrag beinhaltet Kosten wie eine Abschlussgebühr und Kontoführungsgebühren. Die Abschlusskosten belaufen sich normalerweise auf 1 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. Bei einer Bausparsumme von 50.000 Euro werden mindestens 500 Euro fällig. Die Abschlussgebühr wurde bereits von vielen Gerichten für rechtens erklärt, da sie keine allgemeinen Kreditbearbeitungsgebühren sind, welche mittlerweile unzulässig sind. Des Weiteren werden oft Gebühren für die Kontoführung berechnet, welche etwa 10 bis 20 Euro pro Jahr betragen.

Um ein Darlehen zu bekommen, muss man normalerweise einen bestimmten Betrag der Gesamtsumme des Bausparvertrags angespart haben. Dieser Mindestsparbetrag beträgt in den meisten Fällen zwischen 30 und 50 Prozent der Gesamtsumme.

Im Bausparvertrag ist eine festgelegte monatliche Sparsumme oder ein Sparbeitrag enthalten, der abhängig von der Höhe der Bausparsumme ist. Bei Standardtarifen beträgt dieser Beitrag normalerweise 4 bis 5 Prozent der Bausparsumme. Nach etwa sechseinhalb bis siebeneinhalb Jahren spart der Bausparer so das erforderliche Mindestsparguthaben für die Zuteilung an. Gelegentlich darf der Bausparer auch zusätzliche Sonderzahlungen leisten, jedoch nur nach Zustimmung der Bausparkasse. Es ist wichtig zu beachten, dass die Bausparkasse die monatliche Rate auf den festgelegten Sparbeitrag reduzieren kann, selbst wenn der Bausparer bereits eine höhere Rate als die vorgeschriebene Sparsumme einzahlt. Die Bausparkassen versuchen auf diese Weise, auf die Niedrigzinsphase zu reagieren und ihre Zinslast zu reduzieren.

Bausparvertrag oder Baukredit von der Bank – Welche Option ist die bessere Wahl?

In diesem Vergleich betrachten wir einen Bausparvertrag im Vergleich zu einer Kombination aus Tagesgeldkonto und Bankdarlehen. Es wird angenommen, dass der Kunde über einen Zeitraum von acht Jahren monatlich 152 Euro sparen kann. Das angesparte Guthaben und die aufgenommenen Darlehen werden anschließend für den Kauf oder die Modernisierung einer Immobilie verwendet. In diesem Szenario erhält der Sparer keine staatliche Förderung und muss auch keine Kapitalertragsteuer zahlen.

Ein Vergleich zwischen einem Bausparvertrag und einem Tagesgeldkonto

Wir vergleichen die Zahlungen des Bausparvertrags mit einer zweistufigen Lösung. Dabei zahlt der Sparer seine monatliche Rate zunächst auf ein Tagesgeldkonto ein. Für das Tagesgeldkonto nehmen wir eine Verzinsung von 0,35 Prozent an, die heutzutage auch bei regulären Angeboten zu finden ist. Nach der gleichen Laufzeit wie beim Bausparvertrag nimmt der Sparer dann ein Darlehen auf, um ebenfalls auf einen Betrag von 30.000 Euro zu kommen. Wir berechnen den Zinssatz, bei dem die finanzielle Belastung gleich ist.

Ergebnis: Ohne einen Bausparvertrag kannst du einen Zinssatz von 4,3 Prozent pro Jahr erhalten. Erst ab diesem Zinssatz bietet der Bausparvertrag einen Schutz vor steigenden Bauzinsen. Wenn die Bauzinsen nicht auf dieses Niveau steigen oder du am Ende der 8 Jahre kein Baudarlehen mehr benötigst, ist ein Tagesgeldkonto die bessere Option. Das Tagesgeldkonto bietet eine deutlich bessere Verzinsung und hat im Gegensatz zum Bausparvertrag keine Kosten. Falls die Bauzinsen stark steigen, hat der Bausparvertrag den Vorteil eines niedrigeren Darlehenszinses, aber diese Vorteile liegen in der Zukunft.

Ein Bausparvertrag dient dazu, sich gegen steigende Zinsen abzusichern. Wenn man sicher planen möchte und befürchtet, dass die Zinsen in den kommenden Jahren deutlich ansteigen werden, ist es ratsam, sich für einen Bausparvertrag zu entscheiden. Es ist allerdings wichtig, sicherzustellen, dass man das Baudarlehen tatsächlich in Anspruch nimmt. Andernfalls lohnt es sich eher, kostenlos über ein Tagesgeldkonto zu sparen. Informationen zu aktuellen Zinsentwicklungen findet man auch in unserem Ratgeber zur Zinsentwicklung und den Hypothekenzinsen.

Julius Liebscher

Veröffentlicht am 12.09.2023

Aktualisiert am 24.09.2023