0151 6719 4806

Berufsunfähigkeitsversicherung

Ein unerwarteter Wendepunkt kann jeden treffen. Wenn der Beruf plötzlich unerreichbar wird, bietet die Berufsunfähigkeitsversicherung einen stabilen Anker. Sorg vor, bevor das Unerwartete passiert. Bist du auf morgen vorbereitet?

Berufsunfähigkeitsversicherung: Absicherung für den Ernstfall im Arbeitsleben

Ein Bandscheibenvorfall, Depression, Krebs oder Long-Covid können zu einer beruflichen Einschränkung führen, die das Ende einer Karriere bedeuten kann. Es wird geschätzt, dass etwa jeder Vierte im Laufe seines Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig wird. Wenn man dann kein Einkommen mehr hat, droht finanzieller Ruin. Die staatliche Erwerbsminderungsrente bietet zwar Unterstützung, aber die Höhe ist begrenzt und sie greift nicht in allen Fällen. Daher ist es ratsam, dass Berufstätige frühzeitig über eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) nachdenken.

Was genau bedeutet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hilft dir dich finanziell abzusichern, wenn du aufgrund gesundheitlicher Probleme längere Zeit oder sogar gar nicht mehr arbeiten kannst. Falls du berufsunfähig bist, erhältst du von der Versicherung eine bestimmte monatliche Rente.

Der Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Arbeitsunfähigkeit

Eine Berufsunfähigkeit tritt häufig nach einer längeren Arbeitsunfähigkeit auf. Wenn man einen Knochenbruch hat, wird man wahrscheinlich von seinem Arzt erst einmal für eine gewisse Zeit krankgeschrieben. Nach einer Krankschreibung, Operation oder einer Rehabilitation ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass man sich wieder erholen und seine Arbeit aufnehmen kann.

In den ersten sechs Wochen deiner Krankheit zahlst du weiterhin deinen Arbeitslohn, wenn du einen Job hast. Falls du länger krank bleibst, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse und zahlt dir für höchstens 72 Wochen ein Krankengeld. Privatversicherte und selbstständige Personen erhalten ähnliche Leistungen von einer Krankentagegeld-Versicherung.

Berufsunfähigkeit bezieht sich auf mehr als nur die Unfähigkeit zu arbeiten. Man gilt als berufsunfähig, wenn man voraussichtlich dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, seinen letzten Beruf so auszuüben, wie es vor einer gesundheitlichen Beeinträchtigung möglich war. Dies bedeutet, dass die Beeinträchtigung so schwerwiegend ist, dass man davon ausgehen kann, dauerhaft in seinem Beruf eingeschränkt zu sein.

Eine monatliche Rente wird von der BU-Versicherung ausgezahlt.

Es ist oft schwierig einzuschätzen, ob jemand nach einer Krankheit oder einem Unfall dauerhaft beeinträchtigt sein wird. Aus diesem Grund bietet eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits dann eine Rente an, wenn die Berufsunfähigkeit voraussichtlich länger als sechs Monate andauern wird. Die Versicherung geht davon aus, dass keine Besserung des Gesundheitszustandes in naher Zukunft zu erwarten ist.

Du musst nicht vollständig berufsunfähig sein. Es genügt, dass du mindestens die Hälfte deiner Arbeit aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr bewältigen kannst. Das bedeutet, dass du mindestens die Hälfte deiner Leistungsfähigkeit verloren hast und wichtige Aufgaben deines Berufs nicht mehr ausüben kannst oder nur noch wenige Stunden arbeiten kannst. Wenn du beispielsweise zuvor 40 Stunden gearbeitet hast, bist du für die Versicherung als berufsunfähig eingestuft, wenn du voraussichtlich nur noch dauerhaft 20 Stunden oder weniger arbeiten kannst.

Die Versicherung überprüft normalerweise nur, ob du deinen aktuellen oder letzten Beruf nicht mehr normal ausüben kannst. Wenn die Versicherung auf eine abstrakte Verweisung verzichtet, ist es unerheblich, ob du noch in einem anderen Beruf arbeiten könntest.

Wenn es festgestellt wird, dass du berufsunfähig bist, wird dir die Versicherung die monatliche Berufsunfähigkeitsrente auszahlen, die im Vertrag vereinbart wurde. Es spielt keine Rolle, wie hoch dein vorheriges Einkommen war.

Warum solltest  eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

In einer Berufsunfähigkeitsversicherung bist du abgesichert, wenn du nicht mehr in der Lage bist, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Diese Versicherung ist besonders wichtig, da sie verhindert, dass du in finanzielle Schwierigkeiten gerätst, wenn du berufsunfähig wirst. Die staatliche Erwerbsminderungsrente allein reicht meistens nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

Jeder Mensch kann seine Berufsfähigkeit verlieren.

Laut der Deutschen Rentenversicherung wird jeder vierte Arbeitnehmer im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig. Die Hauptursachen für diese Berufsunfähigkeit sind psychische oder skelettbedingte Erkrankungen. Diese Art von Krankheiten kann jeden Berufszweig betreffen.

Dein Können und deine Arbeit sind viel wert

Was geschieht, wenn man aufgrund einer schweren Krankheit oder eines schwerwiegenden Unfalls nicht mehr arbeiten kann? Im schlimmsten Fall kann man über viele Jahre hinweg kein Einkommen mehr erzielen und muss sich finanziell stark einschränken.

Wenn du berufsunfähig wirst, hast du wahrscheinlich schon einen bestimmten Lebensstandard erreicht. Möglicherweise zahlst du einen Kredit für deine Immobilie ab, sorgst für deine Kinder, reist gerne und investierst für deine Zukunft, zum Beispiel mit einem Sparplan für ETFs.

Wenn du nicht über andere finanzielle Mittel verfügst, kannst du diesen Lebensstil nur durch deine Arbeit aufrechterhalten. Besonders in jungen Jahren sind deine körperlichen und geistigen Fähigkeiten, auch als Humankapital bekannt, oft dein wertvollstes Gut.

Stell dir vor, wie viel Geld du jeden Monat durch deine Arbeit verdienst und rechne das bis zum Zeitpunkt deiner Rente hoch. Das Ergebnis wird als dein Humankapital bezeichnet. Angenommen, du verdienst seit deinem 25. Lebensjahr monatlich netto 2.000 Euro. Wenn wir mögliche Gehaltssteigerungen und die Inflation außer Betracht lassen, kommst du bis zu deinem Rentenalter auf knapp 1 Million Euro.

Es existiert kein gleichwertiger Schutz.

Die beste Möglichkeit, das eigene Vermögen abzusichern, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Vergleich dazu zahlt eine Unfallversicherung nur, wenn ein Unfall passiert, und eine Dread-Disease-Versicherung nur, wenn bestimmte schwere Krankheiten wie Schlaganfall oder Krebs auftreten.

Wenn du in den letzten fünf Jahren mindestens 36 Monate in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast, hast du grundsätzlich Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Diese betrug im Jahr 2021 für neue Rentnerinnen und Rentner durchschnittlich 917 Euro pro Monat. Bestehende Rentnerinnen und Rentner erhielten durchschnittlich 877 Euro pro Monat. Um zu erfahren, wie hoch deine Erwerbsminderungsrente aktuell wäre, kannst du deine jährliche Renteninformation einsehen.

Du erhältst die volle Erwerbsminderungsrente nur dann, wenn du in keinem Beruf länger als drei Stunden arbeiten kannst. Das bedeutet, dass jemand in einer leitenden Position, der noch einfache Bürotätigkeiten erledigen kann, keine Rente erhält. Falls du jedoch noch drei bis sechs Stunden pro Tag in einem beliebigen Beruf arbeiten kannst, erhältst du nur die halbe Erwerbsminderungsrente.

Etwa 40 Prozent der Anträge auf Erwerbsminderungsrente werden abgelehnt. Die Ablehnung erfolgt meist, weil keine Beeinträchtigung der Erwerbsfähigkeit festgestellt wird. Das verdeutlicht, dass man sich nicht ausschließlich auf die staatliche Erwerbsminderungsrente verlassen sollte.

Die gesetzliche Unfallversicherung, auch bekannt als Berufsunfallversicherung, ist nicht als vollständiger Ersatz zu betrachten. Sie kommt nur für Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und Unfälle auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause auf (Wegeunfall). Die Wahrscheinlichkeit, aufgrund eines Unfalls berufsunfähig zu werden, ist relativ gering, da nur 8 Prozent aller Fälle von Berufsunfähigkeit auf einen Unfall zurückzuführen sind. Für die meisten Erkrankungen ist die gesetzliche Unfallversicherung daher nicht hilfreich.

Die meisten Anträge auf Berufsunfähigkeitsversicherung werden genehmigt.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt normalerweise zuverlässig aus. Laut einer Studie von Franke & Bornberg aus dem Jahr 2022 werden 80 Prozent der Anträge auf eine BU-Rente bewilligt. Die meisten ablehnenden Entscheidungen könnten außerdem vermieden werden: Laut dem Analysehaus Morgen & Morgen resultieren etwa 38 Prozent der Ablehnungen daraus, dass sich die Versicherungsnehmer nach der Beantragung einer BU-Rente nicht mehr bei der Versicherung melden.

Wenn du eine Berufsunfähigkeitsrente beantragen musst, verlangt die Versicherung normalerweise viele Unterlagen von dir, bevor sie dir die Rente bewilligt. Dies kann jedoch im Falle einer Krankheit sehr belastend sein. Deshalb solltest du Unterstützung bei einem Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsrente in Anspruch nehmen. Ein Anwalt oder eine Anwältin kann dir helfen, die Fragebögen auszufüllen und wichtige Dokumente zu beschaffen.

Es ist selten eine alternative Option, Geld zu sparen.

Es könnte verführerisch sein, den Betrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung einzusparen und stattdessen regelmäßig Geld für Notfälle zu sparen. Je nach finanzieller Situation wird es jedoch sehr schwierig sein, genug Geld anzusparen, um bis zum Rentenalter und darüber hinaus finanziell abgesichert zu sein.

Stell dir vor, du bist 50 Jahre alt und verdienst monatlich 2.500 Euro netto. Du hast vor, mit 67 Jahren in Rente zu gehen. Doch plötzlich wirst du aufgrund einer schweren Krankheit oder eines Unfalls berufsunfähig. Um deinen Lebensstandard bis zur Rente halten zu können, müsstest du 510.000 Euro gespart haben - wahrscheinlich sogar noch mehr, um die Auswirkungen der Inflation auszugleichen. Je jünger du bei Eintritt der Berufsunfähigkeit bist, desto schwieriger ist die finanzielle Situation.

Obwohl die gesetzliche Erwerbsminderungsrente dazu beitragen kann, die Einkommenslücke zu verringern, kann sie niemals das gesamte letzte Einkommen ersetzen.

Darüber hinaus musst du, wenn du nicht mehr arbeiten kannst, auch keine Beiträge in die Rentenkasse einzahlen. Das bedeutet, dass du privat vorsorgen musst, wenn du im Alter nicht mit einem sehr geringen Einkommen auskommen möchtest. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente wird dazu wahrscheinlich nicht ausreichen.

Wer sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung spielt eine entscheidende Rolle, wenn dein Einkommen von deiner Berufstätigkeit abhängt. Die staatliche Absicherung gegen Berufsunfähigkeit ist in den meisten Fällen nicht ausreichend, um den Lebensunterhalt zu decken.

Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ist besonders wichtig und empfehlenswert für

Mitarbeiter, die im öffentlichen Dienst verbeamtet sind und bereits lange Zeit im Dienst sind, müssen nicht immer eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließen. Sie bekommen ein Ruhegehalt, das wesentlich höher ist als die Erwerbsminderungsrente. Wenn jedoch ihre Lebenshaltungskosten höher ausfallen als das Ruhegehalt, können sie zusätzlich eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen.

Alle Personen, die sich in einem Beamtenverhältnis auf Widerruf oder auf Probe befinden, sollten unbedingt eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen. Dies ist notwendig, da sie noch keinen Anspruch auf ein Ruhegehalt haben.

Auch Soldaten und Soldatinnen auf Zeit sollten eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben, da sie im Falle einer Dienstunfähigkeit nur die gesetzliche Erwerbsminderungsrente erhalten. Im Gegensatz dazu sind Berufssoldaten und Berufssoldatinnen verbeamtet und bekommen ein Ruhegehalt, wenn sie nicht mehr dienstfähig sind.

Schwierigkeiten für Hausfrauen und -männer beim Erhalt einer Berufsunfähigkeitsversicherung

Menschen, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchten, sollten besonders Hausfrauen und -männer gut darüber nachdenken. Wenn sie ihre Arbeit aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben können, können Kosten entstehen, z.B. für die Kinderbetreuung oder eine Haushaltshilfe. Allerdings ist es für Hausfrauen und -männer schwierig, eine gute BU-Versicherung zu finden. Diese Verträge sind oft teuer und bieten nur eine geringe Rentenhöhe. Wenn jedoch jemand bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat und möglicherweise in Zukunft wieder arbeiten geht, sollte diese Versicherung behalten werden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen?

Die meisten Menschen sind zwischen 40 und 50 Jahren nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben. Es ist jedoch ratsam, eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits viel früher abzuschließen. Je jünger und gesünder man bei Vertragsabschluss ist, desto günstiger und einfacher ist es normalerweise, eine solche Versicherung zu erhalten.

Abschluss eines Betriebswirtschaftsstudiums in jungen Jahren erreichen

Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, musst du Informationen zu deinem Beruf, deinen Hobbys und deinem Gesundheitszustand angeben. Dies ist notwendig, damit die Versicherung das Risiko einschätzen kann, ob du möglicherweise irgendwann berufsunfähig wirst.

Wenn du einen Beruf ausübst, der körperlich sehr anspruchsvoll ist, wie zum Beispiel im Handwerk, kann dies zu höheren Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung führen. Die Versicherung bewertet das Risiko, berufsunfähig zu werden, in solchen Berufen als besonders hoch.

Wenn Eltern eine Schüler-BU-Versicherung für ihre Kinder abschließen, können sie langfristig Geld bei den Beiträgen sparen. Schüler haben ein geringes Risiko, berufsunfähig zu werden. Es spielt keine Rolle, ob die Kinder später eine Ausbildung im Handwerk oder ein Studium anstreben – die Versicherung stellt keine Fragen dazu. Deshalb sind die Beiträge für die Versicherung in der Regel noch bezahlbar.

Erfolgreicher Abschluss der Betriebsunfallversicherung mit gutem Gesundheitszustand

Neben dem Beruf ist auch der Gesundheitszustand ein wichtiger Faktor für die Höhe der Beiträge. Normalerweise sind Menschen in jungen Jahren gesünder. Wenn man bei guter Gesundheit eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, hat man bessere Chancen auf erschwingliche Beiträge.

Je länger du den Vertrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung aufschiebst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Krankheiten oder Leiden auftreten, die den Abschluss einer Versicherung erschweren oder teurer machen können.

Du kannst eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch abschließen, wenn du bereits Vorerkrankungen hast. In unserem Ratgeber "BU-Versicherung mit Vorerkrankungen" erfährst du, wie das möglich ist.

Wie kann man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

Es ist ratsam, sich bei der Auswahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung von einem Fachmann unterstützen zu lassen, der sich auf solche Versicherungen spezialisiert hat. Denn es ist nicht empfehlenswert, die Versicherung eigenständig abzuschließen. Die passende Versicherung und der geeignete Tarif hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Alter, dem Beruf und dem Gesundheitszustand der Person.

Warum eine Beratung von großer Bedeutung ist

Es kann manchmal eine Herausforderung sein, eine geeignete Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden. Die verschiedenen Versicherungsunternehmen bieten unterschiedliche Leistungen und haben auch unterschiedliche Annahmekriterien. Je nachdem, wie es um deine Gesundheit bestellt ist, kann es sein, dass dich eine Versicherung ablehnt, während eine andere dich unter normalen Bedingungen akzeptiert.

Wenn du Vorerkrankungen hast, einen riskanten Beruf ausübst oder ein gefährliches Hobby betreibst, besteht ein erhöhtes Risiko, dass deine Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt wird. Wenn du in diesem Fall selbst versuchst, eine BU-Versicherung abzuschließen und abgelehnt wirst, kann dies zu einem Eintrag im Hinweis- und Informationssystem der deutschen Versicherungswirtschaft (HIS) führen. Andere Versicherungen haben Zugriff auf diese Informationen und könnten dich daher ebenfalls ablehnen.

Du kannst vermeiden, dass persönliche Daten in der HIS-Datei landen, indem du eine anonyme Risikovoranfrage nutzt. Hierbei fragt ein Versicherungsmakler oder eine Versicherungsmaklerin bei verschiedenen Versicherungsunternehmen an, ob sie dir eine Versicherung zu bestimmten Bedingungen anbieten würden. Dabei bleiben Namen und Adresse geschwärzt, sodass deine Identität geschützt bleibt. Falls eine Versicherung ablehnt, wird dies nicht in die HIS-Datei eingetragen.

Ein Makler oder eine Maklerin kann dir bei der Suche nach einer Versicherung helfen, die gute Vertragsbedingungen bietet. Es geht darum, im Fall der Fälle eine langjährige Rente zu haben, daher ist die Leistung wichtiger als der Preis. Bei dem komplexen Thema der Berufsunfähigkeitsversicherung kommst du in der Regel nicht um eine individuelle Beratung herum.

Hilfreiche Ratschläge zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist es wichtig, einige wichtige Tipps zu beachten. Wir haben auch eine Checkliste erstellt, die dir zeigt, worauf du bei einer BU-Versicherung achten musst.

Ratgeber für ausreichend hohe BU-Rente

Du solltest dich für eine Berufsunfähigkeitsrente entscheiden, die deine regelmäßigen Ausgaben für Familie, Wohnung, Versicherungen und Lebensmittel decken kann. Es wird empfohlen, mindestens 80 Prozent deines aktuellen Nettoeinkommens abzusichern.

Du kannst auch eine detaillierte Berechnung machen, um herauszufinden, wie hoch deine Berufsunfähigkeitsrente sein sollte. Schreibe dazu auf, wie viel Geld du jedes Jahr verdienst und wie viel du monatlich ausgibst. Überlege, welche Ausgaben du auch weiterhin haben würdest, wenn du nicht mehr arbeiten könntest. Teile dann diese Ausgaben durch zwölf, um den monatlichen Betrag zu erhalten. Falls du Einnahmen aus Vermietungen oder Kapitalanlagen hast, können diese den Versicherungsbedarf verringern. Das Gleiche gilt, wenn du eine private Rentenversicherung hast, die bei Bedarf früher beginnen kann.

Auch wichtig ist, zu beachten, dass wenn du aufgrund von Berufsunfähigkeit nicht mehr arbeiten kannst, du keine Beiträge mehr in die gesetzliche Rentenversicherung zahlst. Das bedeutet, dass die Berufsunfähigkeitsrente ausreichen muss, um weiterhin für dein Alter vorzusorgen. Wenn du vor deiner Berufsunfähigkeit angestellt warst, musst du sogar streng genommen mehr Geld als zuvor in die Altersvorsorge investieren, da du die Kosten für die gesetzliche Rentenversicherung jetzt alleine tragen musst. Im Angestelltenverhältnis wurden die Kosten noch mit deinem Arbeitgeber geteilt.

Achte auf hohe Renten: Wenn du mehr als 2.500 Euro absichern möchtest, verlangen viele Berufsunfähigkeitsversicherer eine zusätzliche ärztliche Untersuchung. Es besteht die Möglichkeit, dass dabei unerwartete Erkrankungen zum Vorschein kommen, von denen du bisher nichts wusstest und die den Abschluss der Versicherung erschweren können. Zudem erweitern die Versicherungen in der Regel ihre Fragen zum Gesundheitszustand. Manche Versicherungen fragen für einen unbegrenzten Zeitraum nach Erkrankungen oder sogar nach der Krankheitsgeschichte deiner Familie. Daher kann es bei sehr hohen Renten sinnvoll sein, zunächst eine niedrigere Rente von unter 2.500 Euro abzuschließen und später zu erhöhen. So musst du keine ärztliche Untersuchung befürchten.

Eine Rente von weniger als 1.000 Euro macht normalerweise wenig Sinn, es sei denn, man hat anderweitige finanzielle Absicherungen. Wenn man die staatliche Grundsicherung beantragen muss, wird die Berufsunfähigkeitsrente mit den Sozialleistungen verrechnet.

Manchmal gibt es Ausnahmen von der Regel. Wenn man absehen kann, dass man in Zukunft ein viel höheres Gehalt haben wird und man einen Versicherungsvertrag mit einer Garantie auf Nachversicherung hat, kann es sinnvoll sein, vorerst eine niedrige Berufsunfähigkeitsrente zu vereinbaren, um das Budget nicht zu stark zu belasten. Jedoch sollte die Rente immer so hoch gewählt werden, dass man im Notfall davon leben könnte.

Meistens erhalten Schüler, Schülerinnen und Studierende eine Rente, die zwischen 500 und 1000 Euro begrenzt ist. Es wird empfohlen, dass sie die Rentenhöhe erhöhen, sobald sie ins Berufsleben einsteigen.

Lehne unklare Empfehlungen ab

Abstrakte Verweisung bezieht sich darauf, dass die Versicherung die Zahlung verweigern kann, wenn jemand theoretisch in der Lage wäre, in einem anderen Beruf zu arbeiten, der ähnlich ist. Es spielt dabei keine Rolle, ob man tatsächlich eine solche Arbeit finden kann. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass der Versicherungsvertrag diese Klausel vollständig ausschließt, damit man im Fall der Arbeitslosigkeit nicht ohne Einkommen dasteht.

Ein Beispiel verdeutlicht, wie wichtig diese Regelung ist: Ein Vertriebsmitarbeiter, der täglich viele Stunden im Auto verbringt, um Kunden zu besuchen, leidet unter starken Rückenproblemen. Er kann nicht mehr lange am Steuer sitzen und muss deshalb seinen Außendienstjob aufgeben. Dank der abstrakten Verweisung könnte ihn die Versicherung auf einen Job im Innendienst verweisen, sofern dieser seinen Fähigkeiten und Kenntnissen entspricht. Ob er dort tatsächlich eine Anstellung findet, wird von der Versicherung allerdings nicht überprüft.

Keine Verpflichtung zur Anzeige nach Vertragsabschluss

Es ist nicht erforderlich, dass du die Versicherung über einen Berufswechsel oder ein erhöhtes Risiko informierst, nachdem du den Vertrag abgeschlossen hast. Ein Beispiel dafür wäre, wenn du begonnen hättest, ein riskantes Hobby wie Gleitschirmfliegen auszuüben.

Du musst der Versicherung keine neu aufgetretenen Krankheiten melden, die nach Erhalt der Versicherungspolice aufgetreten sind.

Absicherung nach dem Versicherungsabschluss planen

Um sicherzustellen, dass die Berufsunfähigkeitsrente auch in 20 oder 30 Jahren noch ausreichend ist, ist es essentiell, dass du die Rentenhöhe später anpassen kannst. Da sich die Lebensumstände im Laufe der Zeit ändern können, beispielsweise durch eine Familiengründung, steigen auch die Kosten für den Lebensunterhalt.

Eine Nachversicherungsgarantie ermöglicht es Dir, bei bestimmten Ereignissen wie Heirat, Geburt eines Kindes oder einer Gehaltserhöhung, Deine BU-Rente auf einen Schlag zu erhöhen. Diese Garantie ist besonders wichtig. Zum Beispiel benötigt eine Abteilungsleiterin mit Kind und Haus eine höhere BU-Rente als während ihrer Universitätszeit. Normalerweise kannst Du Deine Rente pro Ereignis um 25 bis 50 Prozent erhöhen. Ab einem bestimmten Alter, etwa 45 oder 50 Jahren, ist die Erhöhung in der Regel nicht mehr möglich. Es ist daher wichtig, die Bestimmungen zur Nachversicherungsgarantie in Deinem Vertrag zu prüfen.

Es ist vorteilhaft, wenn eine Versicherung die Möglichkeit bietet, die Rentenhöhe ohne speziellen Grund aufzustocken. Einige Versicherungen erlauben dies mittlerweile bis zu einem bestimmten Alter, normalerweise bis zum 45. oder 50. Lebensjahr. Dies ist besonders interessant, wenn man aus finanziellen Gründen anfangs eine niedrigere Rente wählen muss, beispielsweise um noch ausstehende Kredite abzuzahlen. Wenn sich die finanzielle Situation verbessert, kann die Rentenhöhe ohne speziellen Grund erhöht werden.

Achte darauf, dass du bei einer Erhöhung deiner Rente normalerweise keine erneute Gesundheits- oder Risikoprüfung durchführen musst. In den meisten Fällen ist es üblich, dass eine Nachversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich ist. Bei der Risikoprüfung kann es jedoch anders aussehen: Manche Versicherungen fragen erneut nach deinem aktuellen Beruf und deinen Freizeitaktivitäten, wenn du die Rentenhöhe anpassen möchtest. Abhängig von der Einschätzung deiner aktuellen Lebenssituation können sie eine Nachversicherung ablehnen oder einen Risikoaufschlag verlangen.

Wählen Sie die optimale Beitragsdynamik

Es wird empfohlen, regelmäßig die Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente an die Inflation anzupassen. Wenn du dies nicht tust, verliert die heute vereinbarte Rente im Laufe der Jahre an Wert, da die Kaufkraft abnimmt. Obwohl eine Rente von 1.500 Euro heute ausreichend sein mag, solltest du langfristig die Auswirkungen der Inflation berücksichtigen. Wenn du deine Versicherung in 20 oder 30 Jahren benötigst, könnte es sein, dass du mit einer BU-Rente von 1.500 Euro nicht mehr über die Runden kommst.

Die tatsächliche Kaufkraft der BU-Rente

Mit einer Beitragsdynamik ist es möglich, die Berufsunfähigkeitsrente regelmäßig an die Inflation anzupassen. Dabei erhöht sich der Beitrag jedes Jahr um einen festgelegten Prozentsatz, beispielsweise um 3 Prozent. Dadurch wird auch die Berufsunfähigkeitsrente erhöht, allerdings nicht im gleichen Ausmaß wie der Beitrag. Die Erhöhung der BU-Rente erfolgt in etwas geringerem Umfang. Anders als bei einer erneuten Gesundheitsprüfung, entfällt diese bei Nutzung der Nachversicherungsgarantie.

Es ist empfehlenswert, die jährliche Beitragsanpassung zu akzeptieren, aber dennoch darauf zu achten, dass die Versicherung erschwinglich bleibt. Die Möglichkeit einer Beitragsdynamik besteht, ist aber keine Verpflichtung. Du kannst der Erhöhung also auch widersprechen, in diesem Fall bleiben Beitrag und Rente unverändert. Wie oft du die Erhöhung ablehnen kannst, steht in deinem Versicherungsvertrag. Bei vielen Versicherungen gilt: Wenn du dreimal hintereinander die Dynamik ablehnst, erfolgen keine weiteren Erhöhungen und die versicherte Rente bleibt gleich.

Wenn du möchtest, dass der Beitrag nur langsam ansteigt, kannst du einfach alle dritten Erhöhungen akzeptieren und dir dadurch das Recht auf weitere Erhöhungen sichern. Es ist eine gute Regel, ab dem 45. Geburtstag zu überprüfen, ob sich die Dynamik aufgrund des höheren Lebensalters noch rentiert.

Es ist nicht zwingend erforderlich, eine Leistungsdynamik zu vereinbaren. Mit einer Leistungsdynamik besteht jedoch die Möglichkeit, die Berufsunfähigkeitsrente noch zu erhöhen, selbst wenn man bereits berufsunfähig ist. Denn auch nach Eintritt der Berufsunfähigkeit beeinflusst die Inflation den Wert der Rente negativ. Dies kann insbesondere problematisch sein, wenn man in jungen Jahren berufsunfähig wird und dann für mehrere Jahrzehnte mit einer konstanten Rente auskommen muss.

Viele Versicherungen werben damit, dass sie dir Anteile an Überschüssen geben und dadurch deine Rente jedes Jahr steigt. Allerdings kann man sich nicht darauf verlassen. Es wäre besser, wenn du das vertraglich festlegst, jedoch gegen einen Aufpreis.

Es wird empfohlen, die Option der Leistungsdynamik in Betracht zu ziehen, jedoch sollte man nicht an der Höhe der Berufsunfähigkeitsrente sparen, um den Aufpreis für diese Option zu decken. Es ist ratsam, die Leistungsdynamik nur dann zu wählen, wenn man sich langfristig die Versicherungsprämien leisten kann.

Entscheide dich für die Pauschalregelung

Nach der Pauschalregelung steht dir die volle Rentenzahlung zu, auch wenn du nur zu 50 Prozent berufsunfähig bist. Bei einer Staffelregelung hättest du hingegen nur Anspruch auf die halbe Rente. Es gibt zwar schon bei einer Berufsunfähigkeit von 25 Prozent ein Viertel der Rente, aber die volle Rente erhältst du erst bei einer Berufsunfähigkeit von 75 Prozent. Da es oft zu Streitigkeiten um jeden Prozentpunkt kommen kann, empfiehlt es sich, die Pauschalregelung zu wählen.

Entscheidung für eine kurze Prognoseperiode treffen

Der Prognosezeitraum ist ein Zeitraum, für den der Arzt die voraussichtliche Dauer der Berufsunfähigkeit einschätzt. In deinem Vertrag sollte festgelegt sein, dass die Rentenzahlung beginnt, wenn ein Arzt die Berufsunfähigkeit für mindestens sechs Monate prognostiziert. Eine längere Prognosezeit erschwert eine zuverlässige medizinische Einschätzung.

Vermeide zeitlich begrenzte Anerkennungen

Wenn deine Versicherung deinen Rentenanspruch nur befristet anerkennt, musst du nach Ablauf der Frist oft wieder nachweisen, dass du berufsunfähig bist. Um dieses Risiko zu vermeiden, kannst du einen Anbieter wählen, der grundsätzlich auf befristete Anerkenntnisse verzichtet. In diesem Fall liegt die Beweislast bei der Versicherung, die nun nachweisen muss, dass du nicht mehr berufsunfähig bist. Dadurch sparst du dir weitere teure und zeitaufwendige ärztliche Gutachten und hast außerdem bessere Chancen, dass deine Berufsunfähigkeit weiterhin anerkannt wird.

Vereinbarung über rückwirkende Leistung treffen

In den Versicherungsverträgen werden unterschiedliche Fristen festgelegt, innerhalb derer die Berufsunfähigkeit gemeldet werden muss. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Versicherung auch bei verspäteter Meldung bis zu drei Jahre rückwirkend eine Berufsunfähigkeitsrente zahlt. Dies ist wichtig, da eine Berufsunfähigkeit oft erst mit Verzögerung festgestellt wird.

Einige Versicherungstarife beinhalten die Bedingung, dass die Zahlungen nicht sofort erfolgen, sobald eine Berufsunfähigkeit festgestellt wird, sondern erst nach einer bestimmten Wartezeit. Diese Wartezeit wird als Karenzzeit bezeichnet. Die Dauer der Karenzzeit kann je nach Vertragsvereinbarung entweder sechs Monate oder auch zwei Jahre betragen.

Es gibt einen Rabatt auf die Beiträge, wenn man Karenzzeiten vermeidet. Wenn man nicht über große finanzielle Rücklagen verfügt, sollte man Karenzzeiten vermeiden. Denn während dieser Zeit muss man seine laufenden Kosten weiterhin decken. Möglicherweise muss man auch weiterhin Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen, je nach Tarif.

Bevor du dich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Karenzzeit entscheidest, solltest du sicherstellen, dass du genug Geld gespart hast, um die Wartezeit zu überbrücken. Eine private Krankentagegeld-Versicherung ist dafür nicht geeignet, da sie nur bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit zahlt. Sobald die Berufsunfähigkeit festgestellt wird, kann die Krankentagegeld-Versicherung ihre Zahlungen einstellen.

Nicht immer ist eine Teilzeitklausel erforderlich

Es kann schwieriger sein, nachzuweisen, dass man berufsunfähig ist, wenn man in Teilzeit arbeitet. Zum Beispiel müsste jemand, der 20 Stunden pro Woche arbeitet, erst dann als berufsunfähig eingestuft werden, wenn er nur noch 10 Stunden pro Woche arbeiten kann, gemäß der allgemeinen Regel, dass man mindestens 50 Prozent seiner Arbeitszeit nicht mehr bewältigen kann. Um eine Berufsunfähigkeitsrente zu erhalten, muss man also gesundheitlich schlechter dran sein als jemand, der in Vollzeit arbeitet.

Eine Teilzeitklausel in deinem Vertrag könnte eine Lösung bieten. Sie besagt, dass die Versicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit immer die höchste vertraglich vereinbarte Arbeitszeit berücksichtigen muss. Allerdings gilt diese Klausel nur, wenn du derzeit in Vollzeit arbeitest und später deine Arbeitsstunden reduzierst. Wenn du bei Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung bereits in Teilzeit arbeitest, bringt dir die Klausel keinen Vorteil.

Einige Versicherungsunternehmen haben festgelegt, dass die Betreuung deiner Kinder oder die Pflege von Angehörigen ebenfalls als Arbeitszeiten angesehen werden können. Dadurch wird es einfacher für dich, eine Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent nachzuweisen. Allerdings ist diese Klausel nur von Nutzen, wenn du Kinder hast oder pflegebedürftige Angehörige betreust.

Egal ob du eine Teilzeitklausel hast oder nicht, generell gilt: Wenn du vorübergehend deine Arbeitszeit reduzierst, hat das keinen Einfluss auf die Bewertung deiner Berufsunfähigkeit. Das ist beispielsweise der Fall, wenn du aufgrund der Erziehung deiner Kinder in Teilzeit arbeitest. Wenn du jedoch fest planst, wieder in Vollzeit zu arbeiten, sobald es das Alter und die Entwicklung deiner Kinder zulassen, gilt diese Regelung.

Selbst wenn du aufgrund einer Krankheit deine Arbeitsstunden reduziert hast, hat dies keinen Einfluss auf die Bewertung deiner Berufsunfähigkeit. Entscheidend für die Versicherung ist die zuletzt ausgeübte Tätigkeit im gesunden Zustand.

Ablehnen einer Klausel zur ärztlichen Anordnung

Du solltest darauf achten, dass deine Versicherung auf die sogenannte Arztanordungsklausel im Vertrag verzichtet. Andernfalls kann sie dir die Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente verweigern, wenn du ärztlich angeordnete oder empfohlene Behandlungen ablehnst.

Sichere deine Arbeits- und Berufsunfähigkeit individuell ab

Viele Berufsunfähigkeitsversicherungen bieten eine Arbeitsunfähigkeitsklausel an, die dir zusätzlichen Schutz bei Arbeitsunfähigkeit gewährt. Nach sechs Monaten Arbeitsunfähigkeit erhältst du einen monatlichen Betrag, der der vereinbarten Berufsunfähigkeitsrente entspricht. Dieses Geld hilft dir dabei, die Zeit bis zur Anerkennung der Berufsunfähigkeit zu überbrücken. Jedoch hat diese Arbeitsunfähigkeitsklausel auch ihren Preis: Die Beiträge für die Versicherung steigen dadurch um etwa 5 bis 10 Prozent.

Überprüfe, ob du diese AU-Klausel wirklich brauchst. Wenn du gesetzlich krankenversichert bist, erhältst du von der GKV Krankengeld in Höhe von 70 Prozent deines Bruttoeinkommens. Wenn das Geld nicht ausreicht oder du keine gesetzliche Krankenversicherung hast, solltest du stattdessen eine Krankentagegeld-Versicherung abschließen. Diese zahlt bereits früher als die Arbeitsunfähigkeitsversicherung.

Wenn du bereits ausreichend abgesichert bist durch Krankengeld oder Krankentagegeld, solltest du stattdessen den zusätzlichen Kosten für eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung lieber in eine höhere Berufsunfähigkeitsrente investieren.

Beachte den Bruttobeitrag

Wenn man Berufsunfähigkeitsversicherungen vergleicht, gibt es bei jedem Tarif zwei Preise: den Netto- und den Bruttopreis. Der Nettobetrag, auch Zahlbeitrag genannt, wird zu Beginn der BU-Versicherung gezahlt. Die Versicherungen können jedoch den Beitrag bis zum Bruttobetrag erhöhen, wenn sie die Risiken oder ihre Anlagegewinne nicht richtig kalkuliert haben.

Es ist wichtig, dass du bei der Wahl einer Versicherung nicht nur den niedrigeren Nettobeitrag berücksichtigst. Du solltest auch darauf achten, wie stark die Versicherung den Beitrag erhöhen kann. Es ist ideal, wenn die Differenz zwischen den beiden Beiträgen möglichst gering ist. Im Zweifelsfall solltest du einen etwas höheren Nettobeitrag akzeptieren, wenn dafür der Bruttobeitrag deutlich niedriger ist.

Eine separate Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen

Es wird empfohlen, dass man eine Berufsunfähigkeitsversicherung selbständig abschließt. Es ist ratsam, Angehörige separat mit einer Risikolebensversicherung abzusichern. Der Vorteil von zwei separaten Verträgen besteht darin, dass man flexibel bleibt. Wenn man die Risikolebensversicherung nicht mehr braucht, zum Beispiel wenn man sein Eigenheim abbezahlt hat oder die Kinder erwachsen sind, kann man die Versicherung kündigen, ohne die Berufsunfähigkeitsversicherung zu beeinträchtigen.

Es wird davon abgeraten, eine BU-Versicherung mit einer Kapitallebens- oder Rentenversicherung zu kombinieren. Der zusätzliche Beitrag für die Kapitalanlage erhöht die ohnehin schon hohen Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung weiter. Dies führt dazu, dass man eine zu niedrige Berufsunfähigkeitsrente vereinbart. Wenn man sich aufgrund von Arbeitslosigkeit, Elternzeit oder finanziellen Problemen den Beitrag nicht mehr leisten kann, verliert man nicht nur die Altersvorsorge, sondern auch den Schutz der BU-Versicherung. Aus diesem Grund wird empfohlen, Sparverträge und Versicherungen gegen existenzielle Risiken getrennt voneinander abzuschließen.

Solche Zusatzversicherungen zur Berufsunfähigkeit werden oft damit beworben, dass sie garantieren, dass die Altersvorsorge auch im Falle einer Berufsunfähigkeit gesichert ist. Das liegt daran, dass einige Versicherungen anstatt des Versicherten weiterhin Geld in die Lebens- oder Rentenversicherung einzahlen, wenn dieser berufsunfähig wird. Wir sind jedoch der Meinung, dass es besser ist, eine etwas höhere Berufsunfähigkeitsrente zu wählen, mit der man auch die Kosten für die Altersvorsorge abdecken kann.

Wie du einen passenden Versicherungsanbieter auswählst

Es ist von großer Bedeutung, dass die Versicherung in der Lage ist, deine Rente im Falle einer Berufsunfähigkeit tatsächlich zu bezahlen. Daher solltest du sorgfältig eine Versicherungsgesellschaft wählen, die finanziell solide ist und auch in Zukunft noch existieren wird, beispielsweise in 20 oder 30 Jahren. Darüber hinaus wird davon abgeraten, Versicherungsgesellschaften zu wählen, die erst seit wenigen Jahren am Markt sind.

Es gibt spezielle Unternehmen wie Morgen & Morgen und Franke & Bornberg, die Versicherungsbedingungen von verschiedenen Berufsunfähigkeitsversicherungsanbietern vergleichen. Es ist ratsam, nur Versicherungstarife abzuschließen, deren Bedingungen von diesen Analysehäusern mit der bestmöglichen Bewertung bewertet wurden. Bei Morgen & Morgen entspricht dies fünf Sternen und bei Franke & Bornberg einem „FFF+“.

Wichtigkeit einer Rechtsschutzversicherung in Betracht ziehen

Gelegentlich weisen Versicherungen Anträge für eine Berufsunfähigkeitsrente zunächst zurück. Laut dem Versicherungsverband GDV werden etwa 20 Prozent der Anträge abgelehnt.

Wenn du eine Rechtsschutzversicherung abschließt, übernimmt sie die Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren. Dadurch wird es einfacher, juristische Ansprüche gegen die Versicherung durchzusetzen oder zumindest einen Vergleich zu erzielen. Es ist ratsam, die Rechtsschutzversicherung bei einem anderen Versicherungsunternehmen abzuschließen.

Wenn du eine Rechtsschutzversicherung abschließen möchtest, solltest du dies mindestens drei Monate vor dem Abschluss eines Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrags tun. Oftmals drehen sich Streitigkeiten mit der Berufsunfähigkeitsversicherung um die Gesundheitsfragen, die du vor Abschluss des Vertrags beantwortet hast. Wenn du die Rechtsschutzversicherung erst nachträglich abschließt, könnte die Versicherung argumentieren, dass der vermutete Rechtsverstoß vor Vertragsbeginn lag und keine Kostenübernahme gewährleistet werden kann.

Der Bundesgerichtshof hat mehrere Urteile gefällt, in denen der Versicherungsfall im Sinne der Verbraucher klarer definiert wurde. Trotzdem gibt es immer wieder Streitigkeiten über den genauen Zeitpunkt, ab dem der Rechtsschutzfall eintritt, wie der Versicherungsombudsmann berichtet.

Zusammenfassung der wichtigsten Fragen

Wer sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist wichtig für die meisten Menschen, die arbeiten. Sie zahlt einen vorher vereinbarten monatlichen Betrag aus, falls man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, den aktuellen Beruf auszuüben. Es ist nicht ratsam, sich allein auf die staatliche Erwerbsminderungsrente zu verlassen, da diese oft deutlich niedriger ausfällt als das letzte Einkommen und viele Anträge abgelehnt werden.

Wie viel kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Der Preis einer Berufsunfähigkeitsversicherung variiert stark je nach Arbeitsumfeld und Gesundheitszustand einer Person. Gefährliche Berufe und risikoreiche Hobbys können die Kosten der Versicherung erhöhen. Zudem können auch Vorerkrankungen zu einer höheren Prämie führen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Geld zu sparen, indem man verschiedene Angebote miteinander vergleicht.

Wichtige Aspekte bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die man beachten sollte

  1. Entscheide dich für einen Versicherungsanbieter, der über Erfahrung verfügt und einen Berufsunfähigkeitsversicherungsplan mit einer positiven Bewertung anbietet.
  2. Wähle eine Rentenhöhe aus, die ausreicht, um finanziell abgesichert zu sein, wenn du nicht mehr arbeiten kannst. Damit die Rentenzahlungen auch noch in 20 oder 30 Jahren ausreichen, ist es wichtig, dass du die Rentenhöhe später anpassen kannst, beispielsweise durch eine Nachversicherungsgarantie oder eine automatische Anpassung der Beiträge.

Die Top-Anbieter für Berufsunfähigkeitsversicherungen

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) ist ein sehr persönliches Produkt, das individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten ist. Welche BU-Versicherung zu dir passt, hängt von Faktoren wie Beruf, Alter und Gesundheitszustand ab. Es ist besonders wichtig, dass der Versicherer eine gute Leistung bietet, statt nur auf den Preis zu achten. Zudem variieren die Gesundheitsfragen von Anbieter zu Anbieter und sind oft kompliziert formuliert, sodass es leicht zu Fallstricken kommen kann.

Wie viel sollte die Rentenzahlung bei Berufsunfähigkeit betragen?

Denke darüber nach, welche Ausgaben weiterhin bestehen bleiben, wenn du nicht mehr arbeiten kannst. Dazu gehören Mietkosten, Lebensmittel, Versicherungsbeiträge oder Kreditzahlungen. Es ist möglich, dass du bereits Ersparnisse oder Einnahmen aus Vermietungen hast, die deinen Finanzbedarf verringern können. Um dein Geld vor der Inflation zu schützen, ist es ratsam, eine Dynamik in deinem Vertrag zu vereinbaren.

Ist es erlaubt, Vorerkrankungen zu verheimlichen?

Vorbestehende Krankheiten können die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung erhöhen. Es kann sogar schwierig sein, überhaupt eine solche Versicherung abzuschließen. Dennoch musst du alle Gesundheitsfragen ehrlich beantworten, einschließlich Fragen zum Rauchverhalten und Gewicht. Im Falle eines Anspruchs wird der Versicherer gründlich nachforschen. Wenn festgestellt wird, dass du bei Vertragsabschluss Gesundheitsfragen falsch beantwortet hast, kann er vom Vertrag zurücktreten und sich weigern, die Rentenzahlungen zu leisten. Du musst jedoch keine nachträgliche Meldung von Erkrankungen machen, die erst während der Vertragslaufzeit auftreten.

Julius Liebscher

Veröffentlicht am 12.09.2023

Aktualisiert am 27.09.2023